New Adventures in Vexillology #5 Projekt Sommer 2019 kuratiert von Valeska Hageney und Imke Kannegießer
beteiligte Künstler Ana Alenso, Laura Bruce, Tue Greenfort, MoreUtopia!, Sophia Pompéry, Tita Salina
In Pompérys Flagge trifft Wind auf feuchte Tinte, was die Blockbuchstaben ausfasern lässt. Die auf der Flagge zitierte Aussage „Ich glaube nicht an Windstärke“ nimmt sich dem Experiment an, was passiert, wenn das Element (Wind), welches hinterfragt wird, selbst das Statement zerlegt. Pompéry paraphrasiert hier die Aussage einiger Klimakritiker, die trotz vorgelegten Fakten immer wieder behaupten: „I don't believe in Climate Change“. Pompérys Experiment geht sogar einen Schritt weiter, bzw. wird die Aussage „Ich glaube nicht an Windstärke“ doppelt widerlegt, da die Flagge selbst den ganzen Sommer 2019 während der Dauer der Ausstellung der Windstärke ausgesetzt sein wird und immer mehr zerfleddert. Der Wind setzt die Arbeit fort. Bis zum konsequenten Schluss.
Sophie Pompéry (*1984 in Berlin, lebt und arbeitet in Berlin und Istanbul) studierte von 2002 bis 2009 Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin Weissensee bevor sie Teilnehmerin am „Institut für Raumexperimente“ bei Olafur Eliasson an der Universität der Küste, Berlin, wurde. In ihren Arbeiten (Installationen, Fotografien, Performances und Skulpturen) kann der*die Besucher*in bisweilen selber interaktiv am Schaffensprozess der Werke teilnehmen. Dabei fließen aktuelle politische Geschehnisse genauso ein wie Philosophie und Physik. 2012 war sie Stipendiatin des DAAD Kunstprogramms mit einem sechsmonatigen Aufenthalt in Istanbul. 2013 erhielt Sophia Pompéry den Jaqueline Diffring Preis zur Förderung der bildenden Künste und das Projektstipendium des Stiftung Kunstfonds. Ihre Werke wurden in verschiedenen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt, u. a. hatte sie Einzelausstellungen im Studioraum 45cbm in der Staatliche Kunsthalle Baden-Baden (2017) und im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden (2013). Bis Ende Juni sind ihre Werke in der Berliner Galerie Wagner + Partner zu sehen.
Fotos: S. Hermannsen 2019